Paartherapie
Paartherapie ist eine Form der Psychotherapie, die der Bearbeitung akuter oder chronischer Konflikte in einer Paar- bzw. Zweierbeziehung dient.
Für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Konflikten in Paarbeziehungen kann es verschiedene Ursachen geben:
Bei chronischen Paarkonflikten können neurotische Dispositionen eines oder beider Partner zugrunde liegen. In diesen Fällen haben einer oder beide Partner bestimmte Konflikte aus früheren seelischen Entwicklungsphasen in ihrer Persönlichkeit nicht verarbeitet und leben sie nun in der Partnerschaft aus. Nicht selten presst dies die Partner in entgegengesetzte, sich zunächst aber ergänzende „Rollen“, die schließlich den aktuellen Konflikte dauerhaft aufrechterhalten.
Ein weiterer möglicher Ausgangspunkt für Paarkonflikte liegt in den Herkunftsfamilien der beiden Partner. Dabei kann über mehrere Generationen hinweg ein „familiärer Grundkonflikt“ bestehen, den das Paar im Heute wiederbelebt.
Ein weiterer Grund, warum Konflikte eines Paares aufrechterhalten werden, können sich selbst negativ verstärkende Regelkreise („Teufelskreise“) im Verhalten der beiden Kontrahenden sein.
Es gibt auch (geschlechts)typische Kommunikationsmuster, die geeignet sind, eine Ehe bzw. intime Beziehung dauerhaft zu ruinieren. So müssen in der Paartherapie auch häufig die Kommunikationsformen der Partner verbessert werden.
Die archaischen Beuteschemata von Mann und Frau und die (post)feministischen Anforderungen an beide Geschlechter bringen viele Menschen in Rollenkonflikte. Starker, erfolgreicher Mann und/oder neuer, familienorientierter Partner – attraktives Weibchen und/oder karriereorientierte, starke Frau? Diese unterschiedlichen Anforderungen wirken sich immer mehr auch in Partnerschaftskonflikten aus.