Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) beruht auf den theoretischen Grundlagen der Psychoanalyse. Mit – gegenüber der klassischen Psychoanalyse – modifizierten Regeln (u. a. nur eine Therapiesitzung pro Woche oder weniger, Behandlung im Sitzen, begrenzte Anzahl von Therapiestunden) strebt sie in begrenzter Zeit klar umrissene Zielsetzungen an (z.B. Symptomminderung, Einsicht in innere Konflikte etc.). „Tiefe“ in Tiefenpsychologie verweist sowohl auf die verborgene Tiefe des Unbewussten (unbewusste oder unverstandene Wünsche, Motive und Konflikte) als auch auf die „Tiefe der eigenen Vergangenheit“, also die fortdauernden Einflüsse aus Kindheit und Jugend. So wird in der TP der aktuelle Konflikt auf dem Hintergrund dieser doppelten „Tiefe“ bearbeitet, um ihn so nachhaltig aufzulösen.
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie wird von den Kassen bezahlt, ebenso wie die Verhaltenstherapie und die Psychoanalyse.
Dauer:
Langzeittherapie: 50-100 Stunden, 1-2 Jahre
Kurzzeittherapie (z.B. als Krisenintervention): 10-30 Stunden, wenige Monate
Häufigkeit:
Normalerweise 1mal/Woche
Setting:
Gespräch im Gegenübersitzen
Zentraler Ansatz:
Modifikation des psychoanalytischen Ansatzes durch Fokussierung auf den aktuellen Hauptkonflikt und eine aktivere Rolle des Therapeuten (Feedback oder Unterstützung bei der Erarbeitung von Lösungen)
Vorteile:
Schnelleres „auf den Punkt kommen“ durch Konzentration auf das Wesentliche. Geeignet auch zur Krisenintervention und bei psychosomatischen Störungen
Nachteile:
Die maximale Anzahl der Sitzungen reicht bei schweren Entbehrungen in der Kindheit manchmal nicht aus.